Der Bär gilt als Medizinmann der Tierwelt. Die Menschen haben sich schon in Urzeiten von ihm die Verwendung von Heilkräutern abgeschaut. Gerade der Bär macht nach seinem langem Winterschlaf eine ausgeklügelte Kräuterkur im Frühjahr. Und schon die Kelten und Germanen sammelten Neunerlei heilende Frühlingskräuter und verarbeiteten sie zu einer kraftspendenden Suppe mit magischer Wirkung. Fester Bestandteil dieses Frühlingsrituals war die Neunkräutersuppe aus den ersten frischen Pflanzen, die nach der langen, dunklen und kalten Winterzeit stärkende Vitamine, körperliche Reinigungskraft und Lebensenergie brachten. Ihre symbolische Heilkraft liegt in der Hoffnungsfarbe Grün, die Zahl Neun – drei mal drei – verweist auf eine besonders heilige Zahl. Die „Grüne Neune“ stärkt die Abwehrkräfte und das Immunsystem und unterstützt bei der Entgiftung des Körpers. Bei der jahrtausendalten, vom Christentum übernommenen Tradition, wird die Suppe heute noch am Gründonnerstag, dem Tag vor Karfreitag gegessen, weshalb sie auch als Gründonnerstagssuppe bekannt ist. Es heißt, wer am Gründonnerstag eine Suppe aus Kräutern isst „...wird das ganze Jahr über gesund bleiben.“ Als Frühlingskur kann man sie aber auch mehrmals pro Woche essen und dabei wechselnde Kräuterzutaten verwenden.