Das traditionelle Räuchern im Alpenraum ist ein
jahrhundertealter bäuerlicher Brauch, der vor allem dem Schutz von Haus, Hof und Vieh sowie der energetischen Reinigung dient.
Die wichtigsten Zeitpunkte
Besonders intensiv wird während der Raunächte (meist die 12 Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag am 6. Januar) geräuchert.
Zentrale Termine: Heiligabend, Silvester und die Nacht vor Erscheinung des Herrn (5. Januar) gelten als die wichtigsten Zeitpunkte für das „Rachn gehn“.
Ursprung: Die Raunächte gelten als mystische Schwellenzeit, in der die Grenzen zur Geisterwelt dünn sind. Das Räuchern soll böse Geister vertreiben und Segen für das neue Jahr bringen.
Traditionelle Pflanzen und Harze
Verwendet werden vorwiegend heimische Kräuter und Harze, die oft im Sommer (z. B. zu Mariä Himmelfahrt am 15. August) gesammelt und geweiht wurden:
Fichtenharz (Waldweihrauch): Dient dem Schutz und der Erdung.
Wacholder: Bekannt für seine stark reinigende und desinfizierende Wirkung.
Salbei & Thymian: Werden zur Klärung und Reinigung von Krankenzimmern genutzt.
Weihrauch: Trotz seiner Herkunft aus dem Orient ist er fester Bestandteil kirchlicher und privater Räucherrituale im Alpenraum.